Der Winter ist da

Letzte Wochenende hat ordentlich geschneit und die Temperaturen sind innert einiger Tage unter den Gefrierpunkt gefallen. Was das für uns Rollstuhlfahrer bedeutet und worauf wir achten sollten, möchten wir euch in diesem Beitrag etwas näherbringen.

Schnee und Eis ist nicht nur für Autofahrer eine gefährliche Kombination. Sie machen auch uns Rollstuhlfahrern das Leben schwer. Aus diesem Grund waren wir am Wochenende einmal etwas draussen unterwegs und haben die Gegend erkundet was uns so auffällt und mit welchen Hürden wir als Rollstuhlfahrer rechnen müssen.

Wichtiges

Erzählen Sie einem Nachbarn oder einem Familienmitglied, wohin Sie gehen, welche Strecke Sie fahren werden und bis wann Sie rechnen, wieder zuhause zu sein. Sollten Sie um die genannte Uhrzeit noch nicht zuhause sein, hat die Person so Anhaltspunkte, wo Sie eventuell zu finden sind.

Je nach Einschränkungen, sollten Sie auch ein Mobiltelefon mit geladenem Akku dabeihaben, um in einem Notfall jemanden zu verständigen. Sollte niemand erreichbar sein, kann in so einem Falle jederzeit die 112 gewählt werden.

Notfallkarte oder Notfallpass

Viele Mobiltelefone verfügen heutzutage über einen sogenannten Notfallpass, indem Sie grundlegende Informationen zu Ihrer Erkrankung, aktuellen Medikamenten oder auch Notfallkontakten hinterlegen. Wer nicht über sowas verfügt oder für den es zu unsicher ist, kann sich auch eine kleine Notfallkarte für das Portemonnaie machen. Diese hat den gleichen Effekt aber halt etwas analoger. Sanitäter sind geschult auf solche Notfallpässe und Karten und zu achten. Je nachdem welche Grunderkrankung Sie haben oder entsprechende Medikamente einnehmen ist dies eine wichtige Information für Ersthelfer sowie die spätere Behandlung im Krankenhaus.

Neuschnee

Für die einen bedeutet Neuschnee Spass denn sie können ihre Ski oder Schlittel Sachen aus dem Keller holen und rasante Abfahrten unternehmen. Es gibt doch nichts Schöneres als den Kindern beim Spielen im Schnee zuzuschauen. Für die anderen bedeutet es Einschränkungen in der Mobilität. Als Rollstuhlfahrer kann eine Tour im Neuschnee zur echten Rutschpartie werden. Wir empfehlen daher nach Möglichkeit zuhause zu bleiben oder sich auf möglichst geraden Strecken fortzubewegen.

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt

Bei tiefen Temperaturen ist die Bildung von Eis immer möglich. Dies kann sich auch versteckt unter Schnee befinden. Auf einer Eisfläche hat man nicht den Hauch einer Chance die Kontrolle zu behalten, geschweige denn bei einer grösseren Eisfläche ohne Hilfe wieder wegzukommen. Versuchen Sie hier möglichst auf trockenen Flächen zu fahren und achten Sie stets auf den Weg vor Ihnen. Zudem empfehlen wir die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Temperaturen unter -7 Grad

Bei Temperaturen unter -7 Grad empfehlen wir das Haus nicht zu verlassen. Bei so tiefen Temperaturen hat normales Streusalz beinahe keinen Effekt mehr. Da die meisten privaten Anbieter nicht über ein Spezialsalz verfügen, werden einige Wege sehr verreist sein. Dies ist ein grosses gefahrenpotential, wir raten daher ab das Haus mit dem Rollstuhl zu verlassen. Sollten Sie trotzdem Termine haben oder Besorgungen anstellen müssen, nehmen Sie Ihrer Gesundheit zuliebe einen Taxidienst in Anspruch.

Gefahr der Kälte

Je nachdem haben Sie vielleicht einen Gefühlsverlust der Temperatur in einigen Körperregionen. Ziehen Sie sich immer ordentlich an, vor allem in den Regionen, in denen es an Temperaturgefühl fehlt. Meistens merken Sie erst eine Reaktion, wen die Region bereits stark unterkühlt ist. Dies kann zu Wunden, Schmerzen oder gar schlimmerem führen. Hier empfiehlt sich auch das sogenannte Zwiebel Prinzip. Beim Zwiebelprinzip zieht man sich verschiedene Schichten an und hat so die Möglichkeit auch mal eine Schicht wieder auszuziehen sollte man doch zu warm haben. Dies ist auch sinnvoll bei sehr kalten Temperaturen, bei denen ein Pullover und eine Winterjacke nicht ausreichen. Dann kann man sich eben noch ein T-Shirt und einen zweiten Pullover anziehen und hat so ausreichend warm.

Fazit

Der Winter für Rollstuhlfahrer kann gefährlich sein. Es gibt jedoch immer eine Lösung. Wer das Haus trotz Neuschnee oder tiefen Minustemperaturen verlassen möchte, sollte sich überlegen einen Taxidienst in Anspruch zu nehmen. Ansonsten ist Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten. Gesundheit und Unfallfreies Fahren hat hier oberste Priorität.